Endress+Hauser Liquiphant FTL64 Wasserstandschalter für heiße Flüssigkeiten und Flüssigkeiten Schwimmerschalter

Was es ist

Der Liquiphant FTL64 ist ein Punkt-Füllstandschalter (Grenzstanddetektor) von Endress+Hauser. Er verwendet ein vibronisches Messprinzip (eine vibrierende Gabel), um das Vorhandensein oder Fehlen von Flüssigkeit an einem bestimmten Punkt (d. h. einem „Grenz-“ oder „Alarms“-Pegel) in einem Tank, Behälter oder einer Rohrleitung zu erfassen.
Er ist speziell für hohe Temperaturen und anspruchsvolle industrielle Anwendungen (heiße Flüssigkeiten, pumpbare Medien, hohe Drücke) konzipiert.

Wie es funktioniert

• Das Gerät enthält eine „Gabel“ oder „Stimmgabel“ (Schwingelement), das mit einer bekannten Frequenz angeregt wird. Wenn es in die Flüssigkeit eingetaucht wird, wird die Schwingung gedämpft; wenn die Flüssigkeit fehlt, ändert sich die Dämpfung. Diese Änderung wird erkannt und signalisiert den Schalter. (Allgemeines vibronisches Prinzip)
• Da es sich um einen Punktdetektor handelt, liefert er ein Signal „Flüssigkeit vorhanden / Flüssigkeit nicht vorhanden“ und keine kontinuierliche Füllstandmessung.
• Der FTL64 wird mit digitalen Kommunikationsoptionen, Diagnostik (Heartbeat Technology von Endress+Hauser) angeboten und unterstützt modernes Asset Management und Smart Commissioning über z. B. Bluetooth/SmartBlue App.

Wichtige Spezifikationen und Merkmale

Hier sind einige der herausragenden technischen Spezifikationen und Merkmale (Hinweis: Überprüfen Sie immer die genaue Modellvariante für Ihre Anwendung):

• Prozesstemperaturbereich: von –60 °C bis +280 °C. In einigen Ausführungen bis zu +300 °C (für begrenzte Zeit) und mit PFA-Beschichtung bis zu ~230 °C.
• Prozessdruckbereich: von Vakuum bis zu ~100 bar (je nach Variante) für die Normalausführung; PFA-beschichtete Ausführungen haben eine niedrigere Druckgrenze (z. B. bis zu ~40 bar) in einigen Fällen.
• Mediumsdichte (min.): typisch mindestens ~0,5 g/cm³ (optional 0,4 g/cm³) für die zu detektierende Flüssigkeit.
• Viskositätsfähigkeit: Bis zu ~10.000 mm²/s (cSt) — geeignet für „pumpbare“ Flüssigkeiten/Medien.
• Materialien / Beschichtungen: Auswahl an benetzten Materialien (z. B. Edelstahl 316L) und optionaler PFA-Beschichtung für aggressive Medien.
• Prozessanschlüsse: Gewinde, Flansche, hygienische Anschlüsse (Tri-Clamp) für unterschiedliche Installationsanforderungen.
• Sicherheit & Zulassungen: Entwickelt gemäß IEC 61508; in einigen Varianten für SIL2/3 ausgelegt; Zertifizierungen für Explosionsschutz, Marinezulassungen, Überfüllschutz (z. B. WHG) enthalten.
• Diagnose & Wartung: Heartbeat Technology ermöglicht eine kontinuierliche Diagnose; geführte Funktionsprüfung über App oder Teststift/Taste von außen — vereinfacht die Prüfung von Sicherheitskreisen.

Wo / Warum Sie es verwenden würden

Typische Anwendungsszenarien für den FTL64 sind:

• Hochtemperaturflüssigkeiten in industriellen Prozessen (z. B. Chemie, Petrochemie, Energieerzeugung), bei denen Pumpen, Rohrleitungen oder Behälter eine Füllstandserkennung unter heißen Flüssigkeitsbedingungen benötigen.
• Überfüllschutz von Tanks, in denen heiße Flüssigkeiten gelagert werden. Das robuste Design eignet sich für extreme Temperaturbedingungen.
• Trockenlaufschutz für Pumpen in Heißflüssigkeitssystemen (d. h. Erkennung, wenn der Flüssigkeitsstand unter den Pumpensauganschluss fällt).
• Anwendungen, bei denen Alternativen (Schwimmerschalter, optische Sensoren) aufgrund von Temperatur, Viskosität, Medienaggressivität, Ablagerungen, Blasen oder anderen Schwierigkeiten versagen. Der vibronische Schalter ist weniger anfällig für solche Störungen.

Kurz gesagt: Wenn Sie einen zuverlässigen Füllstandschalter unter rauen Bedingungen (hohe T, möglicherweise hoher Druck, viskose oder aggressive Medien) benötigen — dann passt dieses Produkt in diese Nische.

Vorteile / Hauptvorteile

• Hohe Zuverlässigkeit auch in rauen Umgebungen: hohe T, hoher P, viskose Flüssigkeiten.
• Einfache, aber robuste Grenzwertdetektion: weniger Wartung als einige komplexere Füllstandmesstechnologien unter rauen Bedingungen.
• Starke Sicherheitsmerkmale und integrierte Diagnostik: ideal für kritische Installationen, die SIL/Überfüllschutz erfordern.
• Flexibilität bei der Installation: Mehrere Anschlussarten, Materialien und Beschichtungen machen es anpassungsfähig.
• Modernes Inbetriebnehmen/Warten: Bluetooth/SmartBlue App, Heartbeat-Diagnose vereinfachen das Asset Management und reduzieren Ausfallzeiten.

Überlegungen / Dinge, die zu prüfen sind

• Stellen Sie sicher, dass die von Ihnen ausgewählte Version Ihre maximale Prozesstemperatur unterstützt – z. B. wenn Sie +230 °C überschreiten, stellen Sie sicher, dass die Variante bis zu +280 °C (oder kurzzeitig +300 °C) unterstützt.
• Überprüfen Sie die Druckfestigkeit für Ihre spezifische Anwendung und überprüfen Sie die Nennleistung des Prozessanschlusses, da dies den maximalen sicheren Druck definieren kann.
• Die minimale Mediumsdichte muss eingehalten werden: Wenn Sie Flüssigkeiten mit extrem niedriger Dichte haben, prüfen Sie, ob die Option 0,4 g/cm³ benötigt wird.
• Für stark aggressive Medien sollten Sie die PFA-beschichtete Variante in Betracht ziehen — beachten Sie jedoch, dass sich bei der PFA-beschichteten Version die Druck-/Temperaturgrenzen unterscheiden können (niedriger), also sorgfältig prüfen.
• Stellen Sie trotz der Robustheit eine gute Installationspraxis sicher: korrekte Eintauchtiefe, Standort ohne unerwünschte Turbulenzen oder Spritzer, korrekte Ausrichtung und Wartungszugang für Funktionsprüfungen.
• Überprüfen Sie die Kompatibilität mit Ihrem Steuerungs- und Sicherheitssystem: Ausgangssignale, Diagnostik, Kommunikation (HART, Bluetooth usw.) müssen in Ihr System integriert werden.
• Berücksichtigen Sie den Lebenszyklus und dokumentieren Sie das Funktionsprüfungsregime: Für sicherheitskritische Anwendungen (SIL, Überfüllschutz) benötigen Sie dokumentierte Test-/Wartungsverfahren.